Bestimmt habt ihr auf dem ein oder anderen Weihnachtsmarkt zuletzt Glühwein gesehen? Vielleicht auch Apfelglühwein? Habt ihr euch mal überlegt, wo der Saft herkommt? Mit großer Wahrscheinlichkeit von den Apfelplantagen in Südtirol oder Bodensee.
Im Dezember haben wir den ersten Glühwein der Streuobstwiesengruppe aus selbst geernteten Apfel-Birnenwein hergestellt. Durch das eigene Ernten der Früchte und die eigene Verarbeitung in der Kelterei haben wir gespürt, welcher Aufwand für Saft- und auch Weinherstellung aufgewendet wird. Auch zuckerfreies naturbelassenes Apfelmus wurde verarbeitet.
Die Streuobstwiese war früher die ursprüngliche Bewirtschaftungsform. Super geeignet, um unter den Apfelbäumen noch andere Kulturen wie Salat oder Beerensträucher anzulegen und in Landschaften mit vielen Wiesen und Auen gut umzusetzen. Auch Mittelhessen ist eine Streuobstregion und der Äppelwoi ist ein hessiches Kulturgut geworden.
Dieses Jahr hat sich im Unikontext eine Gruppe gegründet, die Interesse hatte an einem Praxisprojekt im Ernährungsbereich.
Was sind bisher unsere Erkenntnisse?
-Der Obstbau unter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Düngern gibt mehr Sicherheit und Planbarkeit in Bezug auf die Ernte.
-Äpfel haben ein riesiges Sortenreichtum, es gibt etwa , die alle ihren individuellen Geschmack bringen. Ein im Discounter gekaufter Apfelsaft ist daher nicht geschmacklich zu vergleichen.
-Durch Verarbeitungsverfahren kann man unerwünschte geschmackliche Stoffe wie Gerbstoffe entfernen- dadurch gehen aber potentiell positive gesundheitliche Effekte dieser sekundären Pflanzeninhaltsstoffe verloren.
-Jede Apfelsorte kann besonders eingesetzt werden. Ob als Wirtschaftsapfel, Tafelapfel oder Bratapfel- für jeden Einsatzzweck gibt es gut geeignete und weniger geeignete Sorten.
-Beim Keltern der Äpfel zu Saft entstehen viele verschiedene Lebensmittelreste, die bisher noch keinen guten Zweck haben.
Fazit
Unser Projekt hat uns gezeigt, dass die Herstellung von Apfelsaft und -wein ein aufwendiger Prozess ist, der viel Sorgfalt und Hingabe erfordert. Es hat uns auch die Bedeutung der Biodiversität und der nachhaltigen Landwirtschaft vor Augen geführt. Wir freuen uns darauf, unsere Kenntnisse und Fähigkeiten weiter zu vertiefen und hoffen, dass unsere Arbeit dazu beiträgt, das Bewusstsein für die Wertschätzung von Lebensmitteln und die Bedeutung der lokalen Landwirtschaft zu stärken. Wir sind stolz darauf, Teil der Tradition der Streuobstwiesenbewirtschaftung zu sein und freuen uns darauf, unseren eigenen Beitrag zur nachhaltigen Ernährungswirtschaft zu leisten.
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